AZ Z-5056

Süßer Sprengstoff für die entwicklungspolitische und ökologische Debatte

Projektträger
Germanwatch e.V.,
53113 Bonn
Bewilligungsdatum
19.01.2005
Projektzeitraum:
01.03.2005 – 31.08.2006
Fördersumme:
149.000 EUR
Gesamtkosten
212.660 EUR
Projektbeschreibung
Ziele:

Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur Diskussion über das Thema Zuckerproduktion und europäische bzw. internationale Regelungen des Zuckermarktes geleistet werden. Es sollen Vorschläge für Optionen einer nachhaltigen Zuckerwirtschaftspolitik gemacht werden, insbesondere unter Berücksichtigung des Zielkonfliktes zwischen der ökologisch-sozialen Dimension in Deutschland und der entwicklungspolitischen Dimension.

Zielgruppen:

- relevante Akteure und Akteurinnen des Zuckersektors
- Verbraucher und Verbraucherinnen

Projektinhalt:

Zucker ist eines der Produkte, die zur Zeit auf der politischen Tagesordnung stehen. Aus entwicklungs- und agrarpolitischer Sicht ist eine Reform der Zuckermarktordnung unumgänglich. Sie bietet die Chance, dass negative entwicklungspolitische, soziale und ökologische Auswirkungen berücksichtigt und minimiert werden können. Das Projekt soll darstellen, welche Auswirkungen die aktuelle Überproduktion an Zucker in der EU und die Exporte von Zucker auf Kleinbauern in Ländern des Südens haben. Dies soll in Beziehung gesetzt werden zur Diskussion über Bioethanol als alternative Verwendungsmöglichkeit von Zucker. Die Öffentlichkeit soll für die Zuckerproblematik und mögliche Lösungen sensibilisiert werden. Es soll ein Konsultationsprozess mit den relevanten Akteuren des Zuckersektors in NRW stattfinden, um Reformvorschläge zu diskutieren und zu erarbeiten.

Maßnahmen:

Es werden zwei Studien erstellt, zum alternativen Anbau von Zucker in NRW und zu notwendigen Reformen der Zuckermarktordnung aus entwicklungspolitischer Sicht. Es sollen Workshops mit Entwicklungsorganisationen, Zuckerindustrie, Bauernorganisationen und Fachleuten der Bioenergieerzeugung durchgeführt werden. Darauf basierend werden Info-Materialien erstellt, u.a. eine Infozeitung, auch als taz-Beilage. Außerdem sind vier Info-Veranstaltungen vorgesehen. Bei der WTO-Ministerkonferenz in Hong Kong ist als Side-Event eine Veranstaltung mit der Zuckerindustrie aus NRW und Süd-Vertretern geplant. Bei einer Abschlusskonferenz sollen Handlungsvorschläge vorgestellt werden. Das Projekt wird ausgewertet und dokumentiert.

Erwartete Ergebnisse und Perspektiven:

Erhofft wird durch das Projekt eine Annäherung der verschiedenen Standpunkte aus Landwirtschaft, Umwelt und Entwicklung, von denen Elemente auch auf andere Problembereiche übertragen werden können. Die erfolgte Vernetzung zur Zuckerfrage wird weiter bestehen bleiben.