AZ Z-5004

Zwischen Müsli, Döner und Pommes frites - Jugendliche auf Entdeckungsreise zwischen den Esskulturen

Projektträger
Natur & Kultur - Institut für ökologische Forschung und Bildung,
50739 Köln
Bewilligungsdatum
04.12.2002
Projektzeitraum:
01.02.2003 – 28.02.2005
Fördersumme:
69.800 EUR
Gesamtkosten
keine Angabe
Projektbeschreibung
Die Grundlage für den vorliegende Projektantrag „Zwischen ‚Pommes, Döner und Müsli -Kinder und Jugendliche auf Entdeckungsreise zwischen den Esskulturen“ sind aktuelle Problemstellungen zur Ernährung von Schülerinnen und Schülern an Kölner Schulen:
§ die Schließung zahlreicher Schulmensen in Köln
§ einseitige Angebote zur Ernährung der Schüler/innen, z.B. durch Schulkioske
§ fehlende Angebote für eine Übermittagsbetreuung
§ unzureichende Verzahnung des Praxisfeldes ‚Ernährung‘ im Unterricht und fehlende zeitgemäße Unterrichtsmaterialien
§ mangelnde Fachlehrerversorgung
§ unzureichende Qualifizierungsangebote im Übergangsbereich Schule-Beruf für niedrigschwellige Zugänge zu Berufen in der Ernährungsbranche
Die Einbindung der Aktivitäten an weiteren Kölner Schulen und das exemplarische Aufzeigen von Zugängen für die Versorgung von Schüler/innen mit Lebensmitteln aus fairem Handel, aus kontrolliert-ökologischem und konventionellem Landbau sowie die Vermittlung von Essgewohnheiten aus anderen Kulturen ist Gegenstand des Projekts und wird in der Umsetzungsphase sukzessiv ausgebaut.

Ziel ist es, insbesondere sozial benachteiligten Schüler/innen und deren Familien einen Zugang zu ‚gesunden‘ Lebensmitteln zu schaffen und ausgehend von den beteiligten Schulen die Akzeptanz zu erhöhen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Einbeziehung von Essgewohnheiten in unterschiedlichen Kulturen. Das geplante Projekt knüpft an laufende Aktivitäten in folgenden Bereichen an:
§ Kooperation von Schulen mit Unternehmen, beispielsweise zu Lebensmittel-Produktlinien, gesunden Schulkioskangeboten und kompostierbaren Verpackungsmaterialien
§ Angebote von Elterninitiativen, Schülerfirmen und Koch-AG’s für die Versorgung der eigenen Schule bzw. des Schulumfelds
§ Aufbau eines Catering-Service für Schulen im Rahmen des 2. Arbeitsmarktes
§ Einbeziehung der Thematik in den Unterricht und die Lehrerausbildung

Im Rahmen der bisherigen Aktivitäten zum Themenspektrum wurde ein Kölner Arbeitskreis „Schule – Wirtschaft für gesunde Ernährung“ in Kooperation mit dem Schulamt für die Stadt Köln initiiert, der die enge Zusammenarbeit mit Akteuren aus Schulverwaltung, Hochschulen, Trägern des zweiten Arbeitsmarktes, Dach- und Interessenverbänden als Grundlage für eine nachhaltige Verankerung dieser Inhalte über das Projekt hinaus ermöglicht.
Aus der aktuellen Situation und aus Schülerbefragungen an ausgewählten Kölner Schulen lässt sich folgender konkreter Handlungsbedarf ableiten:
§ Information von Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern über die Themenfelder ‚gesunde Ernährung‘, sowie ‚Ernährung in anderen Kulturen‘
§ Versorgung von Schüler/innen mit einem gesunden und gleichzeitig bezahlbaren Nahrungsangebot
§ Heranführung von Schüler/innen an Nahrungsmittel aus ökologischem Anbau und fairem Handel
§ Heranführung der Schüler/innen an Berufsfelder mit Bezug zur Nahrungsmittelbranche im Rahmen der Berufsorientierung, beispielsweise durch die Etablierung von Schülerfirmen mit Angeboten zur Schulversorgung
Im Rahmen des Projekts ist an einer exemplarisch ausgewählten Schule der Aufbau einer Schulversorgung mit gesunden Lebensmitteln geplant. Hierbei spielt die Zusammenarbeit mit Qualifizierungsträgern oder Jugendhilfeträgern mit Maßnahmen im Ernährungsbereich eine wichtige Rolle. Von Trägern der Qualifizierungsmaßnahmen hergestellte Produkte können in Absprache mit diesen Kooperationspartnern im Rahmen des Pilotprojekts auf die Bedürfnisse von Schüler/innen zugeschnitten (interkulturelle Aspekte, Nachfrage usw.) und ein Versorgungsangebot für Schulen aufgebaut werden. Eine Teilqualifizierung der Teilnehmer/innen ist nicht Gegenstand dieses Antrages. Allerdings werden die Lehrer intensiv in das Projekt mit einbezogen.

Durch den Aufbau des Vertriebs dieser Lebensmittel kann eine Initialzündung für eine bewusstere Ernährung der Schüler und Schülerinnen erzielt werden. Ziel ist es, den Förderzeitraum zu nutzen, um ein selbsttragendes Angebot aufzubauen. Ansatzpunkte sind hierbei – entsprechend des Projektverlaufs – ein Schulkiosk oder der Aufbau eines Catering-Services für Schulen. Der Aufbau des wirtschaftlichen Bereichs ist Bestandteil des Projekts. Zum Ende des Förderzeitraumes wird die Versorgung von ausgewählten Schulen mit ca. 350 Mahlzeiten / Woche angestrebt.