AZ E-4255

Entwicklungshindernis Gewalt - Bildungsarbeit für eine vernachlässigte Dimension von Entwicklung

Projektträger
Welthaus Bielefeld e.V.,
33602 Bielefeld
Bewilligungsdatum
22.09.2004
Projektzeitraum:
01.12.2004 – 30.11.2006
Fördersumme:
198.000 EUR
Gesamtkosten
281.861 EUR
Projektbeschreibung
Ziele:

Das Vorhaben soll die Bedeutung von Gewaltstrukturen als Entwicklungshemmnis in vielen Ländern Afrikas deutlich machen, deren Ursachen aufzeigen und die Beeinflussbarkeit durch internationales politisches und ökonomisches Handeln erkennbar machen.

Zielgruppen:
- Lehrerinnen und Lehrer, andere Multiplikatoren und Multiplikatorinnen wie z.B. PromotorInnen
- Schülerinnen und Schüler, breite Öffentlichkeit

Projektinhalt:

Solange Gewaltstrukturen fortbestehen, wie es in vielen Ländern Afrikas der Fall ist, können politische und ökonomische Reformen wenig bewirken. Auch die internationale Politik trägt dazu bei, Gewaltstrukturen und deren Urheber zu stützen. Internationale Entwicklungspolitik muss überprüfen, wie auf einen Abbau derartiger Gewaltstrukturen gedrängt werden kann. Auch die ökonomische Zusammenarbeit soll auf den Prüfstand gestellt werden, denn es finanzieren sich viele der gewalttätigen Gruppen aus dem Export von Rohstoffen (wie Diamanten, Gold, Öl, Koltan, Drogen). Mehr Transparenz im Welthandel, Zurückdrängen der Korruption, Ursprungsnachweise für sensible Rohstoffe sowie Verantwortungsethik bei internationalen Unternehmen gehören zu den Forderungen, die auf der internationalen Agenda stehen.

Maßnahmen:

In Bielefeld und Bonn sollen drei Fachgespräche zu Gewaltstrukturen, Gewaltmärkten und den Chancen konkreter Friedensarbeit durchgeführt werden. Es wird ein Lesebuch mit didaktischen Materialien (inkl. CD-ROM) erstellt, mit dem das Thema im Unterricht (ab Klasse 8) und in der außerschulischen Bildungsarbeit erschlossen werden kann. Er soll ein Basisflyer mit Grundinformationen erstellt werden, der das „Entwicklungshindernis Gewalt“ plakativ transportiert. Eine Lehrerfortbildung und eine Multiplikatorenschulung werden konkrete Vermittlungsschritte für Unterricht und außerschulische Bildung vorstellen und einüben. In einer Erlebnisausstellung werden anhand einer Erzählung bestimmte Bereiche eines Lebens unter Gewaltbedingungen in Afrika erlebbar gemacht. Es werden jeweils zwei Filme, verbunden mit didaktischem Begleitmaterial, angeboten. Im Rahmen eines Kulturevents mit dem Nigerianer Femi Kuti sollen die Dynamik der Musik und die klare Botschaft gegen Gewalt und Korruption in Nigeria zusammenkommen.

Erwartete Ergebnisse und Perspektiven:

Die Sensibilisierung für das „Entwicklungshindernis Gewalt“ soll dazu beitragen, dass das Thema im entwicklungspolitischen Handeln stärkere Beachtung findet. Das Projekt trägt dazu bei, das öffentliche Bewusstsein in diesem Punkt weiter zu bringen. Das Lernangebot der Materialien soll auch über den Zeitrahmen des Vorhabens hinaus bestehen bleiben, ebenso die Website.