AZ E-4151

Fußball-WM 2006 in NRW - Fairplay in der Einen Welt

Projektträger
Kirchenkreis Herne, Eine Welt Zentrum,
44625 Herne
Bewilligungsdatum
18.12.2003
Projektzeitraum:
01.01.2004 – 31.12.2006
Fördersumme:
491.171 EUR
Gesamtkosten
858.776 EUR
Projektbeschreibung
Ziele:
Ziel des Projekts ist die Verankerung der Idee des Fairen Handels bei Zielgruppen, die der Faire Handel bisher noch nicht genügend erreicht hat. Dabei bilden Jugendliche in Schulen und Sportvereinen einen besonderen Schwerpunkt. Die Schüler sollen über Hintergründe des Fairen Handels informiert werden und ihn als Handlungsoption für einen nachhaltigen Konsum kennen lernen. Das Thema Fairer Handel soll stärker als bisher in den Bereich des Sports eingebracht werden, z.B. in der Bildungsarbeit der Sportverbände oder im Rahmenprogramm von Großveranstaltungen.In einem weiteren Schritt sollen Fußballvereine in NRW zur Umstellung auf fair gehandelte Fußbälle motiviert werden.
Durch eine kontinuierliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird die Fußball-WM als öffentliche Plattform für den fairen Handel genutzt werden. Das Projekt will ein abgestimmtes Vorgehen der unterschiedlichen Akteure und Initiativen in NRW im Blick auf die WM 2006 mit dem Ziel ermöglichen, Synergien zu schaffen und vorhandene Potenziale zu nutzen, um die anvisierten Zielgruppen zu erreichen.

Projektinhalt:
Das Projekt „Fair Play for Fair Life - Fußball-WM in NRW“ wurde von der Evangelischen Kirche von Westfalen als ein Projekt für den Landesagendaprozess in NRW vorgeschlagen. Auf der Landes-Agendakonfererenz im März 2002 gründete sich die gegenwärtige Trägergemeinschaft. Ihr Ziel ist es, die öffentlichkeitswirksamen Effekte der Fußball-WM für ein gemeinsames Vorgehen zu nutzen, um wesentliche Impulse für die Durchführung einer fairen, nachhaltigen und weltoffenen Fußball-WM 2006 in NRW zu geben. Sie möchte dazu beitragen, dass in NRW die Kriterien einer sozial und ökologisch orientierten Fußballweltmeisterschaft zu den Qualitäten des Gastgeberlandes der Fußball-WM gehören. Mit dem Projekt soll darüber hinaus von NRW aus ein Beitrag zu gerechteren globalen Produktions- und Handelsbedingungen geleistet werden.

Begründung:
Das öffentliche Ereignis Fußball-WM macht Hersteller, Handel und Endverbraucher besonders ansprechbar für bestimmte Produktlinien, wie Sportkleidung, Schuhe und natürlich Fußbälle, die mit der WM zusammen hängen oder assoziiert werden. Viele dieser Artikel werden fast ausschließlich in Entwicklungsländern bzw. den Transformationsländern des Ostens produziert. Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen beklagen bereits seit langem die schlechten Arbeitsbedingungen, die nicht existenzsichernden Löhne und das Problem der Kinderarbeit in vielen Betrieben dieses Wirtschaftssektors. Zur Verbesserung der Situation existieren bereits erste Ansätze, wie der faire Handel mit Textilien und Fußbällen oder die Einführung von Mindestsozialstandards nach den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Zielgruppen:
Angesprochen werden sollen Multiplikatoren / Entscheidungsträger u.a. in Schulen, Sportvereinen, Jugendverbänden, Kirchengemeinden, Medien, Kultureinrichtungen, Einzelhandel, lokalen Agenda-Gruppen. Außerdem richtet sich das Projekt an SchülerInnen, Jugendliche in Sportvereinen und Jugendverbänden sowie die breite Öffentlichkeit in NRW.

Geplante Maßnahmen:
Im Vordergrund der Aktivitäten stehen Bildungsarbeit für Schulen, Jugendliche und Vereine sowie öffentlichkeitswirksame Maßnahmen und Pressearbeit. Ebenfalls wichtig ist die Koordination der Träger- und Partnerorganisationen hinsichtlich ihrer Beteiligung am Projekt sowie eine Abstimmung mit den eigenen Aktivitäten im Umfeld der Fußball-WM 2006. Auch soll der Kontakt zu bundesweiten Akteuren ausgebaut werden. Neben dem Angebot von Seminaren für Multiplikatoren sollen Materialien erarbeitet und verbreitet werden, die didaktische Hilfe geben. Weiterhin ist die Erstellung von Info-Material geplant sowie die Erarbeitung eines Theaterstücks und eine Rundreise mit ArbeitnehmerInnen aus der Sportartikelindustrie. Für Aktionen und Projekttage an Schulen soll das Eine Welt Mobil in Absprache mit dessen Träger Eine Welt Netz NRW eingesetzt werden. Es soll mit einer Torwand, Fußballkoffern und weiteren Materialien zum Thema bestückt werden. Das Mobil wird durch pädagogisch geschultes Personal betrieben und kann landesweit angefordert werden. Zudem soll u.a. ein Fairness-Pokal-Wettbewerb für Jugendverbände stattfinden sowie Streetsoccer – Veranstaltungen als Turniere mit Jugendlichen. Auch Fußballturniere mit Prominenten sollen faire Bälle „verorten“ helfen.

Erwartete Ergebnisse:
Mit dem Projekt wird der Fairere Handel noch stärker im Schulalltag verankert.
Die SchülerInnen lernen mehr über die Hintergründe und den Fairen Handel als Handlungsoption für einen nachhaltigen Konsum. Ziel ist es, mindestens 300 Schulen in NRW mit Aktionen und Informationen zu erreichen. Das Thema Fairer Handel wird zudem in den Bereich des Sports eingebracht. Fußballvereine in NRW werden auf fair gehandelte Fußbälle umsteigen. Es sollen 5-10 Fußball-Events pro Jahr stattfinden, die Tausende von Menschen erreichen werden. Das Bundesland NRW kann so über die Landesgrenzen hinaus für sein Engagement durch ein breites gesellschaftliches Bündnis für gerechtere globalen Produktions- und Handelsbedingungen bekannt werden.