AZ U-3095

Regioöl

Projektträger
Projektorganisation regionale Oelpflanzennutzung,
52249 Eschweiler
Bewilligungsdatum
16.07.2003
Projektzeitraum:
01.08.2003 – 31.07.2005
Fördersumme:
112.799 EUR
Gesamtkosten
keine Angabe
Projektbeschreibung
Ziele:

Ziel des Projektes ist die Schaffung eines Regionalwirtschaftskonzeptes (Entwicklung, Produktion, Vermarktung, Absatz) für den Wirtschaftsraum Aachen (Euregio) und die Förderung wirtschaftlicher Stabilität im ländlichen Raum. Es soll einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.

Zielgruppen:

Potentielle Erzeuger, Betreiber, Verteiler und Abnehmer von Pflanzenöl als Energieträger

Projektinhalt:

Mit chemisch unverändertem Pflanzenöl steht ein regenerativer Energieträger zur Verfügung, dessen Produktion, Verwendung und Entsorgung innerhalb geschlossener regionaler Stoffkreisläufe möglich ist. Es kann als Dieselkraftstoffersatz für PKW, Klein-LKW, Schlepper und Lokomotiven verwendet werden, als Heizölersatz in BHKW- und Heizungsanlagen, als Substitut für bestimmte Mineralölprodukte und als Ausgangsstoff für spezielle Produkte in der chemischen Industrie. Das entstehende Kuppelprodukt Presskuchen kann als Sojaschrotersatz in der Tierhaltung verfüttert werden. Die Projektinitiatoren planen im Großraum Aachen die Schaffung neuer, dezentraler und re¬gional begrenzter Strukturen zur Nutzung von Pflanzenöl als Energieträger. Es soll eine Ölsaaten¬presse mit einer Jahreskapazität von ca. 440.000 Liter Pflanzenöl errichtet werden. Eine flächen¬deckende Versorgung mit Pflanzenöl im Dreieck Aachen-Düren-Mönchengladbach ist sichergestellt. Mehrere Kfz-Werkstätten haben bereits Lizenzen zur Umrüstung von Motoren erworben.

Maßnahmen:

Zur Realisierung des Projektes ist die weitere Betriebseinführung, die weitere Projektbegleitung und die Übertragung auf andere Regionen in NRW vorgesehen. Es soll Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Mit der Landwirtschaft (Kammer, Verbände, u.a.) sollen vertiefende Gespräche geführt, zu Ölmühlen im Umkreis Kontakte aufgebaut werden. Es sollen weitere Umrüstwerkstätten in der Region gewonnen werden, um auch deren Kundenstamm anzusprechen. Durch Integration umrüstwilliger Spediteure als Großverbraucher kann das Ölerzeugungspotenzial der Region ausgenutzt werden. Außerdem wird ein Abgasmustergutachten erstellt.

Erwartete Ergebnisse und Perspektiven:

Das Projekt wurde in die Liste der Landesagendaprojekte aufgenommen. Es fördert die in NRW erste Markteinführung der in anderen Bundesländern bereits erfolgreich praktizierten Pflanzenöltechnolo¬gie. Das Projekt bietet der Region Aachen die Chance, sich in NRW als Kompetenzzentrum im Bereich regenerative Technik zu profilieren. Das dezentrale Konzept kann auch für andere Regionen Modellcharakter haben und soll zum Selbstläufer werden. Durch die starke Einbindung der Land¬wirtschaft in die regionale Versorgung werden sozial-ökologische Synergieeffekte erwartet.