AZ U-3058

Bildung im Naturschutz - eine Untersuchung zum Bildungsauftrag im Naturschutz und in der heutigen Umweltbildung

Projektträger
Stiftung Archiv, Forum und Museum zur Geschichte des Naturschutzes,
53639 Königswinter
Bewilligungsdatum
05.12.2002
Projektzeitraum:
01.10.2002 – 30.11.2004
Fördersumme:
165.000 EUR
Gesamtkosten
keine Angabe
Projektbeschreibung
Die Stiftung Naturschutzgeschichte führt ein Projekt durch, das die Bildung im Natur- respektive Umweltschutz näher untersucht und historisch „aufrollt“ — von den ersten Forderungen nach Naturschutz bis hin zum Konzept der Nachhaltigkeit, von Ernst Rudorffs ersten publizistischen Arbeiten über Lina Hähnles Vortragsreisen bis hin zum modernen Umweltseminar und zur multimedialen Umweltausstellung.
Dieses Thema wurde bis dato noch nicht umfassend untersucht, so dass am Anfang des Projektes eine detaillierte Untersuchung steht. Deren Ergebnisse bilden die Grundlage für Konzeption und Realisierung einer Sonderausstellung sowie der Erstellung didaktischer Materialien, die über das Internet und das Besucherinformationssystem der Stiftung Naturschutzgeschichte bereit gestellt werden. In mehreren Status-Workshops und einem Abschlussworkshop sollen die Projektergebnisse diskutiert werden.
Die Umweltbildung heute erlebt eine Zeit des Umbruchs und der Neuorientierung: Auf den „Interesseboom“ der 1980er Jahre folgt in den 1990er Jahren ein deutlicher Rückgang — Umweltthemen sind nicht mehr „in“, die Nachfrage nach Umweltbildung geht zurück. Die Frage nach der Effektivität der Umweltbildung, nach Ergebnis und Erfolg wird laut. Gleichzeitig stellt das heute im Zentrum stehende Konzept der Nachhaltigkeit die Umweltbildung vor neue Herausforderungen.
Nachhaltigkeit verbindet Umwelt- bzw. Naturschutzpolitik auf der einen mit Politik der Entwicklungszusammenarbeit auf der anderen Seite. Gerade an diesem Schnittpunkt bestehen aber noch heftige Kommunikationsdefizite; stoßen Mentalitätsunterschiede aufeinander.
In einer solchen Situation kann es hilfreich und sinnvoll sein, die Kenntnis der eigenen historischen Wurzeln aufzufrischen. Gerade in einer Umbruchphase ist der „Blick zurück“ in die eigene Geschichte besonders wertvoll: Problemstellungen wie die Sprachlosigkeit zwischen Interessengruppen bzw. durch Mentalitätsunterschiede hervorgerufene Barrieren sind in früheren historischen Phasen des Natur- und Umweltschutzes nachzuzeichnen.