AZ E-4429

Tagung "Postkoloniales Deutschland - Wissenschaft, Politik, Kultur"

Projektträger
Deutsch-Kamerunische Gesellschaft e.V.,
53129 Bonn
 
Bewilligungsdatum
06.01.2006
Projektzeitraum:
10.12.2005 – 01.04.2006
Fördersumme:
9.350 EUR
Gesamtkosten
14.930 EUR
Projektbeschreibung
Ziele:

Ziel des Projektes ist die Stärkung der kritischen Auseinandersetzung mit den Folgen des deutschen Kolonialismus für die ehemaligen Kolonien und die heutige Bundesrepublik.

Zielgruppen:

Akteure aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Wissenschaft und Kultur, die sich mit dem Thema „Deutschland postkolonial“ auseinandersetzen

Projektinhalt:

Es gibt in Deutschland zurzeit kein umfassendes Konzept für eine Erinnerungs- und Versöhnungspolitik in Bezug auf seine Kolonialgeschichte. Den meisten Deutschen sind Deutschlands koloniale Vergangenheit und die Verbindungen zur Gegenwart unbekannt. Mit der deutschen Kolonialgeschichte setzen sich derzeit bereits eine Vielzahl von Akteuren auseinander. Diese Initiativen und Einzelpersonen agieren jedoch meist auf lokaler Ebene. Die Namibiadebatte hat eine Tür zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit geöffnet. Das „Versöhnungskomitee“, das derzeit dort auf den Weg gebracht wird, wird kontrovers diskutiert. Im Jahr 2005 sorgte das Gedenken an den Maji-Maji-Krieg in Tansania noch einmal für Aufmerksamkeit. Mit der geplanten Tagung soll diese punktuelle Aufmerksamkeit genutzt werden, um das Thema „deutscher Kolonialismus“ breiter in Deutschland zu verankern. Die Tagung soll die Einzelakteure zusammenführen und dazu beitragen, die Arbeit und Erfahrungen gegenseitig zu präsentieren und diskutieren. Es ist außerdem geplant, ein Netzwerk mit dem Namen „deutschland-postkolonial – erinnern und versöhnen (depo)“ zu gründen, welches eine breite Debatte zum Thema ermöglicht.

Maßnahmen:

Vorbereitung und Durchführung einer Tagung in Bonn mit 80 Teilnehmenden

Erwartete Ergebnisse und Perspektiven:

Der Antragsteller nutzte die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit für die deutsche Kolonialgeschichte und brachte mit seiner Tagung relevante Akteure, die zu diesem Bereich arbeiten, zusammen. So wurde ein Forum geschaffen, welches das Thema in der deutschen Öffentlichkeit verbreitet und sich für die Etablierung einer nachhaltigen Erinnerungs- und Versöhnungspolitik in Deutschland einsetzt.