AZ E-4419

Tagung " Migration und entwicklungspolitische Bildungsarbeit"

Projektträger
Philippinenbüro e.V.,
45327 Essen
Bewilligungsdatum
17.11.2005
Projektzeitraum:
09.11.2005 – 15.12.2005
Fördersumme:
3.000 EUR
Gesamtkosten
9.220 EUR
Projektbeschreibung
Ziele:

Am Beispiel der Philippinen sollen gesellschaftliche Wechselwirkungen zwischen der Diaspora und dem Heimatland aufgezeigt und die Beziehungen zwischen Migranten und Heimatgemeinschaft untersucht werden. Der volkswirtschaftliche Diskussion über Rücküberweisungen und Push- und Pull-Faktoren soll um persönliche Erfahrungen und soziokulturelle Hintergründe erweitert werden.

Zielgruppen:

• Migrantinnen und Migranten und deren Organisationen
• Menschen, die in der Eine-Welt-Arbeit aktiv sind

Projektinhalt:

Die gewachsene Mobilität der Menschen findet im globalisierungskritischen Diskurs meist nur in Bezug auf Integrationsfragen von Einwanderern in den Aufnahmeländern des globalen Nordens Beachtung. Obwohl die meisten Menschen ihre Heimatländer aus wirtschaftlichen Überlegungen verlassen und der gesamtgesellschaftlichen Situation daheim den Rücken zukehren, sind sie – nicht zuletzt auf Grund ihrer Rücküberweisungen – auch entwicklungspolitische Akteure. Die Diskussionen um Migration und Entwicklungspolitik drehen sich vor allem um volkswirtschaftliche Fragen, wie die Potenziale der Exilgemeinschaften für die Entwicklung ihrer Herkunftsländer genutzt werden. Innerhalb der Globalisierungsdebatte werden die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Rücküberweisungen von Menschen in der Diaspora in ihre Heimatländer zunehmend diskutiert. Seitdem die Rücküberweisungen die Entwicklungshilfeleistungen global übertreffen, setzen sich auch Institutionen wie Weltbank, IWF oder die GTZ mit Auswirkungen der Migration auf die Herkunftsländer auseinander. Soziale Fragen und politische, kulturelle und ökonomische Auswirkungen der Migration auf Familien und Gemeinden im Herkunftsland blieben wenig beachtet und sollen bei der Tagung bearbeitet werden. Politisch interessierten Migrantinnen und Migranten und deren Organisationen soll die Tagung ein Forum bieten, ihre migrationspolitische Arbeit mit entwicklungspolitischer Arbeit zu verbinden.

Maßnahmen:

Vorbereitung und Durchführung einer Tagung vom 18. bis 20.11.2005 in Bielefeld

Ergebnisse und Perspektiven:

Ziel der Tagung war es, durch einen Brückenschlag zwischen Eine-Welt-Aktiven und Interessierten, Entscheidungsträgern und Migranten die Möglichkeiten zur Einbindung von migrationspolitischen Fragen in die Eine-Welt-Arbeit am Beispiel der Philippinen zu diskutieren. Politisch interessierten Migranten sollte die Tagung ein Forum bieten, ihre migrationspolitische Arbeit mit der von entwicklungspolitisch Aktiven zu verbinden. Jahreszeitlich bedingt gab es trotz großen Interesses relativ wenige Anmeldungen und einige kurzfristige Absagen. 21Personen, darunter viele junge, politisch Aktive und Deutsch-Filipinas der zweiten Generation nahmen teil. Viel waren dem Philippinenbüro-Umfeld bisher nicht bekannt, bringen sich seither jedoch aktiv in die Arbeit ein.