AZ E-4411

Nur Kugeln unterscheiden nicht zwischen Schwarzen und Weißen - Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg

Projektträger
recherche international e.V.,
50733 Köln
Bewilligungsdatum
23.11.2005
Projektzeitraum:
01.01.2006 – 31.12.2007
Fördersumme:
110.800 EUR
Gesamtkosten
171.184 EUR
Projektbeschreibung
Ziele:

Ziel des Projektes ist die Aufarbeitung von vergessenen Kapiteln der (Kolonial)-Geschichte für die Öffentlichkeit und für die Erwachsenen- und Schulbildung.

Zielgruppen:

Lehrer, Schüler der Sekundarstufe II, Akteure der Eine-Welt-Arbeit, Institutionen der politischen Bildungsarbeit, kirchliche Hilfswerke sowie Öffentlichkeit

Projektinhalt:

Der Zweite Weltkrieg wurde auch in der Dritten Welt geführt. Die südostasiatischen Inseln von Indonesien bis nach Neu-Guinea waren ebenso Kriegsschauplätze wie viele pazifische Inseln. Gekämpft wurde auch auf dem asiatischen Festland und vor Argentinien sowie in der Bucht vor Uruguay. In den meisten Standardwerken über den Zweiten Weltkrieg kommen die Kriegsopfer aus Afrika, Asien und Ozeanien nicht vor, weil die meisten Länder noch unter europäischer, US-amerikanischer oder japanischer Kolonialherrschaft standen. Die Stiftung hat bereits ein Projekt des Antragstellers gefördert (E-4103), in dessen Rahmen das Buch „Unsere Opfer zählen nicht!“ – Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Das hier beantragte Vorhaben baut darauf auf. Anhand von Schwerpunktthemen aus Afrika, Asien und dem Pazifik sollen die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf Länder der Dritten Welt deutlich gemacht und Empathie mit den Bewohnern dieser Länder geweckt werden.

Maßnahmen:

Es werden Schulmaterialien zum Thema „Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ erstellt und verbreitet. Es sind 18 Themen-Kits zu verschiedenen Aspekten des Themas geplant, z.B. zum Kampf der „Patriots“ in Äthiopien, zu Schwarzen im Nationalsozialismus und zur Kriegswirtschaft und ihren Folgen für Afrika. Es wird eine CD mit O-Ton-Collagen produziert, auf der Interviews mit Kriegsveteranen aus den verschiedenen Ländern zu hören sind. Dazu wird eine Begleitbroschüre für Lehrer/Multiplikatoren mit weitergehenden Hintergrundinformationen, Vorschlägen zur Unterrichtsgestaltung und Arbeitsanregungen erstellt. Die Materialien werden in Kooperation mit Lehrern erstellt und in Kooperation mit Exile Kulturkoordination verbreitet.

Erwartete Ergebnisse und Perspektiven:

Mit dem Projektthema kann ein wertvoller Beitrag geleistet werden, um im Schulunterricht fächerübergreifend Geschichte mit Entwicklungspolitik zu verbinden. Das Thema soll in Schulen, Eine-Welt-Häusern, entwicklungspolitischen Organisationen und Bildungszentren aufgegriffen werden. Es wird erwartet, dass jeweils 50 Prozent der erstellten Materialien im Projektzeitraum verkauft werden.